Zur Geschichte des Kurort Bad Schlema
Das heutige Bad Schlema setzt sich aus den Gemeinden Niederschlema, Oberschlema und Wildbach zusammen. Diese Zusammenlegung erfolgte erst 1958. Seit 1994 gehört auch die Gemeinde Wildbach zum Kommunalverband.
Beide etwa 800 Jahre alten Schlematalgemeinden wurden durch den jahrhundertelangen Bergbau auf Eisen, Kupfer, Silber und Uran bekannt.
Nach erstmaliger urkundlicher Erwähnung im Jahre 1393 wurde Schlema „damals Sleme genannt“ von fränkischen und thüringischen Bauern besiedelt. Später kamen Bergleute aus dem Harz dazu.
Der Bergbau blieb für die Gemeinde und seine Bewohner bestimmend (vorwiegend der Eisen- und Kupferbergbau). Als es im Jahre 1471 zu den großen Silberfunden am Schneeberg kam und die neu entstandenen Bergwerke mit ihren vielen Stollen eine Entwässerung brauchten, mussten viele bergbautechnische Meisterleistungen erbracht werden.
Eine davon war der um 1503 begonnene Bau des Entwässerungsstollens "Markus Semmler" mit einer Gesamtlänge von über 42 km und einer Tiefe von ca. 115 m unter dem Schneeberg.
Für die Schmelzhütten und Schächte benötigte man große Mengen an Holz. In nur drei Jahren (1556 - 1559) wurde vom Rechenhaus in Bockau bis zum Zechenplatz in Schlema der für den Holztransport dringend gebrauchte 14 km lange Floßgraben gebaut. Als in den Jahren 1908 - 1912 im Oberschlemaer Markus-Semmler-Stollen starke Radiumquellen erschlossen werden konnten, entwickelte sich nach 1918 rasch das stärkste Radiumbad der Welt.
Nach dem II.Weltkrieg wurde Schlema durch den Bergbau stark geprägt und erreichte Mitte der 60iger Jahre seinen Höhepunkt. Über die Hälfte des Territoriums Schlema wurde dem Bergbau geopfert. Mit der Aufnahme des Uranbergbaus der sowjetischen Besatzungsmacht nach 1946 wurden das Bad und der Ort Oberschlema ab 1952 völlig vernichtet. Bis 1990 förderte die SDAG Wismut fast 80 000 Tonnen reines Uran aus dem Schlema- und dem angrenzenden Muldetal. Erst mit Beginn 1990 wurden im Zuge der Sanierung umfangreiche Maßnahmen zur Renaturierung vollbracht. Nach dem Ende des Bergbaus organisierte der Schlemaer Bürgermeister die Wiederbelebung als Kurort, die 1998 mit der Eröffnung des neuen Kurhauses Wirklichkeit werden. Am 18. Januar 2005 verlieh die sächsische Staatsregierung dem Kurort Schlema das Prädikat Bad, nachdem er bereits seit dem 29. Oktober 2004 anerkanntes Radonheilbad war. Der Ort ist der erste, dem diese Bezeichnung nach 1990 zuerkannt wurde.